© 1997 Oliver Baumann • Ermenegildo Bidese |
Hèrbest-pliisa | Herbsthauch | Fiato autunnale | |||
Hèertze, hèmmest asò alt un noch hèmmest nèt khluukh, Gadìngest von taagen zo taagen, Baz dar plüunante langez hàttar nèt gapràcht, Bélle vor dich dar hèrbest noch tragan! Lazzet nochdénne dar spiilante bint nèt abe von dar schorken, Hörtan zo lokhan, zo nuugan. Saina pliisa machet spànnansich af an morgont de ròosen, az àbazen ströobatar auz de ròosen. Lazzet nochdénne dar spiilante bint nèt abe von dar schorken, fintz ar hàtten gantz gaschìttart auz. Allez, o hèertze, ist an bint und an pliisa, bàzzame bar haban gabölt bóol und baz bar haban gadìkhet. | Herz, nun so alt und noch immer nicht klug, Hoffst du von Tagen zu Tagen, Was dir der blühende Frühling nicht trug, Werde der Herbst dir noch tragen! Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch, Immer zu schmeicheln, zu kosen. Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch, Abends verstreut er die Rosen. Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch, Bis er ihn völlig gelichtet. Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch, Was wir geliebt und gedichtet. | Cuor, or si vecchio e non ancor savio, Giorno per giorno ancor speri, Ciò che primavera fiorente a te non diede, Te lo dia finalmente l'autunno! Non è il vento scherzoso a non smetter, di adulare ed accarezzare l'arbusto. Di mattino il suo fiato fa fiorire le rose, Di sera le rose sparpaglia. Non è il vento scherzoso a non smetter, finché l'arbusto è spoglio. Tutto, mio cuore, è vento e fiato, Ciò ch'abbiam amato e poetato. | |||
Tradüart vomme Oliver Baumann 06.10.2021 | Friedrich Rückert 1788-1866 aus: Werke, Band 1, Leipzig und Wien [1897], S. 266-267 | Tradotto da Enrico Sartori 10/2021 | |||