© 1997 Oliver Baumann • Ermenegildo Bidese |
Halba tünkhele dar-saindar | Eigendämmerung | Autocrepuscolo | |
In dèar uarn, darnaach dar vorte vomme taghe, vóar me sluffe in de nacht, pist Du vuks griisot un ganz, pist Du gapròchet un gantz, pist Du allez un nicht. In dèar uarn, vèrre vom-me taaghe, pist-to Du, nòchont alla nacht; pa-me toore dar intentziüüne, ba intslòzzanten tüüt-sich òffen bait vor Mich un slòzzat-sich ambìdar, gheest-to Du nèt inn. In dèar uarn schüschen Diar un Miar. In dèar uarn schüschen Diar un Miar khimme ich bintar memme Dain khórtzen taghe un dar Main langhen nèchte innont dar vraien halben tünkhale dar-saindar. Pa dar nèchte alle de vükse saint griisot, pa dar nèchte d auldar òch saint plint. Eeben de vèrbe manghelt de liichte. Baz ist z dortunkhalach dar gotte, dez ist z griise dar-saindar dar minte. Sbartzez bizzet nicht von in stéarn. |
In der Stunde nach der Tagfurcht, vor der Nachtflucht, bist Du Graufuchs und Gans, bist Du entzwei und ganz, bist Du alles und nichts. In der Stunde, fernab des Tags, bist Du, noch nicht ganz Nacht, am Tor der Vorhaben, das durch Entschließen sich weit Mir öffnet und wieder schließt, trittst Du nicht ein. In der Stunde zwischen Dir und Mir. In der Stunde zwischen Dir und Mir werde ich zum Winter mit Deinem kurzen Tag und Meiner langer Nacht in freier Eigendämmerung. Nachts sind alle Füchse grau, nachts sind auch die Eulen blind. Selbst das Bunte braucht das Licht. Was der Götter Dämmerung, ist des Geistes Eigengrau. Schwarzes kennt die Sterne nicht. |
Nell'ora dopo l'ansia del giorno, e prima della fuga nella notte sei Tu volpe grigia o oca, sei Tu spaccato e intero, sei Tu tutto e niente. Nell'ora lontana dal giorno, sei Tu, prima che sia notte, sulla porta dell'intenzione, che con la decisione Mi si spalanca e di nuovo si chiude, Tu non entri. Nell'ora fra Te e Me. Nell'ora fra Te e Me divento inverno col Tuo giorno corto e con la Mia lunga notte in un autocrepuscolo libero. Di notte le volpi sono grigie di notte sono ciechi anche i gufi persino i colori han bisogno di luce. Quel che per gli Dei è crepuscolo è l'autogrigiore dello spirito. Il nero non conosce stelle. |
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Oliver Baumann in Zimbar-Gaprècht dar Siban Komàüne Gròazòostarhòam, 16.01.2018 |
Oliver Baumann, Großostheim, 17.11.2017 |
Traduzione: Enrico Sartori 19.11.2017 |
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Foto: Oliver Baumann 2015 (kan Harbshausen) |
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